Mani Schwabl - ein Kenner der Fußballszene
Er ist vielfacher Deutscher Nationalspieler. Spielte nicht nur für den FC Bayern, sondern auch für den TSV 1860 München und den 1. FC Nürnberg. Er ist beliebt und gern gesehener Gast, vorallem wenn es um Fußball geht. Mittlerweile zählt er zu den Urgewächsen des Deutschen Fußballs. Seit kurzem ist er Sportdirektor der Spielvereinigung Unterhaching. Er möchte nun seine Erfahrungen und sein emenses Fußballwissen an die Spielvereinigung Unterhaching weitergeben. Mani Schwabl stand am Rande des 10. Otterfinger Challenge-Cup 2011 unserer Chefredakteurin Cornelia Tittmann zu einem interessanten Gespäch zur Verfügung.
Alle reden nur, aber handeln tut keiner
Sportali | - |
Was wird der neue Sportdirektor von Unterhaching in der Jugendfußballausbildung ins Visier nehmen und damit neu anpacken?
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Mani Schwabl | Ich habe jetzt gerade mit unserem U13 Trainer Stefan Pöpel gesprochen, weil er zu mir gesagt hat, er merkt das explizit der FC Zürich uns in einigen Dingen voraus ist. Stefan Pöpel ist beispielweise aufgefallen, dass die Schweizer einfach spritziger auf den Platz waren und eine bessere Lauftechnik zeigten. Er hat daraufhin mit den Schweizer Trainern gesprochen. Ich lege nämlich ganz großen Wert darauf, dass man nicht nur im Kleinfeldbereich bis zur U13 über den Tellerrand hinaus schaut. Damit bietet es es sich an, uns einwenig an den Schweizern zu orientieren. Warum also nicht? Wir sollten uns überhaupt mehr Gedanken darüber machen, dass wir Nachwuchsspieler technisch, koordinativ und von der Laufqualität her verbessern können. Gerade im jungen Alter kannst du noch viel erreichen. Später ist das nicht mehr aufzuholen. Darum packen wir es doch jetzt an. Ich werde nach Zürich fahren und mir das anschauen . Eine Zusammenarbeit mit dem FC Zürich werde ich auf jeden Fall forcieren. Wissen Sie, alle reden nur davon und sagen, im Jugendbereich muss etwas getan werden, nur keiner packt es an. Ich will das jetzt ändern. | ||
Sportali |
Was würde Mani Schwabl mit seiner ganzen Erfahrung den Eltern, die hier erwartungsvoll auf den Tribünen in Otterfing beim Challenge Cup sitzen mit auf den Weg mitgeben, um ihre Kinder im Fußball voranzubringen? | ||
Mani Schwabl |
Grundsätzlich sollten sie erst einmal schauen, dass die Kinder im richtigen Verein sind. Das halte ich für ganz wichtig. Da kommt jeder Verein infrage, wo im unteren Bereich Trainer da sind, die auch psychologisch geschult sind. Trainer, die nicht nur fußballerisch in den jeweiligen Jahrgängen was drauf haben und richtig mit den Kindern umgehen, sondern zu erst einmal den Druck rausnehmen. Nicht nur sagen, ihr müsst Profis werden, sondern Stück für Stück vorankommen wollen. Ein bisschen auf die Charakterentwicklung des Kindes und auf die Ernährung achten, und ansonsten Fußball etwas lockerer laufen lassen. | ||
Sportali |
Es soll seit dieser Saison eine neu eingeführte - ich nenne sie jetzt mal "Privatrunde" für die älteren D-Junioren, die U13 geben, die nicht auf das verkleinerte Spielfeld zurückgehen wollen. FC Bayern, Red Bull Salzburg oder auch Unterhaching sollen angeblich bei diesen Privatspielen mitmachen. Stimmt das und was bewog Sie hier auszuscheren, denn Sie gehen jetzt mit dieser Konstellation einen ganz neuen Weg? | ||
Mani Schwabl |
Ja also, das war ja ein hin und her mit dieser Spielrunde. Ob es richtig war, kann man erst im Nachhinein hundertprozentig sagen. Also unser Kooperationspartner FC Bayern macht jetzt auch mit, und da haben wir uns jetzt einfach angeschlossen. Ob es richtig ist, mag ich jetzt einfach mal so im Raum stehenlassen. Von der Ausbildungsseite ist mit der U12 Neun gegen Neun mit verkleinertem Spielfeld absolut richtig. Bei der U13 kann man drüber streiten, das ist genauso wie die U15 in der Regionalliga, man wird es in ein oder zwei Jahre sehen. | ||
Sportali |
Sie haben wahrscheinlich die Jugendmannschaft von Hertha BSC hier in Otterfing gesehen. Sie spielen einen richtigen Powerfußball mit überdurchschnittlich großen Jungs und sind damit ziemlich erfolgreich. Mit technisch Filigranem, wenn ich da an Spanien denke, hat Hertha BSC eigentlich nicht viel anzubieten. Wenn man dagegen den KSC oder auch den FC Zürich betrachtet, die zwar nicht so gut abgeschnitten haben, aber dafür einen hervorragenden Jugendfußball zeigten, stellt sich die Frage: Wie sehen Sie diese unterschiedliche Entwicklung im Jugendfußball? | ||
Mani Schwabl |
Ich bin eher ein Verfechter der Philosophie des Karlsruher SC, die Jugend in erster Linie auszubilden. Wir in Unterhaching haben ja auch sehr viele kleine Spieler darunter, da muss ich schon ehrlich sein. Jedoch interessieren mich Ergebnisse in dem Altersbereich eigentlich gar nicht und unsere Trainer werden daran auch nicht gemessen. Mich interessiert vielmehr, ob sich die Kleinen weiterentwickeln. Ich finde man muss sich auch einwenig schützend vor die jungen Fußballer stellen. | ||
Sportali |
Hier möchte ich nochmals nachhacken. Sind überdurchschnittlich große Spieler eine Art von Sieggaranten? | ||
Mani Schwabl |
Das kann jeder wie er will selbst beantworten. In meiner Jugendzeit habe ich selbst oft beobachtet, was alles mit körperlicher Überlegenheit gemacht wurde. Ich hatte immer als der Kleinste die Hünen vor mir. Trotzdem konnte ich mich behaupten. Ich habe mich nur gewundert. Später habe ich die Riesenspieler nirgendwo mehr gesehen und ich war plötzlich in der Nationalmannschaft. Und deshalb bin ich ein Verfechter des Systems, dass man die Jungs erst mal wachsen lässt und ausbildet. Und dass man aufgrund der Ergebnisse sagt, mit Großen lassen sich bessere Erfolge erzielen und man sie später dann austauscht, finde ich einfach nicht gut. Wir verfolgen in Unterhaching auf jeden Fall einen anderen Weg. Ich kann jeden beruhigen. Die überdurchschnittlich Großen, die jetzt zwar die Tore machen, weil sie den Kleinen mit langen Schritten davon laufen, es relativiert sich im Laufe der Zeit alles.
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Sportali | Hat körperliche Überlegenheit dann überhaupt was mit Fußballveranlagung zu tun?
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Mani Schwabl | Für mich sind das alles nur Momentaufnahmen und hat für mich nichts mit Qualität zu tun. Das ist bestenfalls eine körperliche Überlegenheit und darum sehen wir das ganz gelassen. Ab der U17 beginnt bei uns der Leistungsbereich und alles, was drunter bis zur U16 ist, sollte rein als Fußballausbildung gesehen werden.
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Sportali | Ich bedanke mich für die klare Ansage auf gute Fußballausbildung bei den Junioren zu setzen, und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg als Sportdirektor bei der Spielvereinigung Unterhaching.
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Mani Schwabl | Danke, immer wieder gerne. | ||
Cornelia Tittmann |
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Mani Schwabl für die Jugendfussballer
Ich wünsche Mani Schwabl viel Erfolg. Er hat ja gute Ansätze für den Juniorenfussball, aber ob er damit durchkommt und ob die Verbandsherren da oben nicht querschießen? Wäre ja nicht das erstemal.
Mani Schwabl - ein Kenner der Fussballszene
Das kennen ich von unserem Verein. Alle wissen es besser und halten große Reden, aber keine verändert war. Bringen wir unsere Kinder alle zu Unterhaching. Dem Mani Schwabl trau ich eine Veränderung zum besseren absolut zu. Interessante Perspektiven, die er da aufzeigt. Danke Mani Schwabl.
Schwabl
Dieser Mann imponiert mir. Alle setzen auf die großen, wuchtigen Spieler und das schon bei den Kindern. Um so größer, um so besser. Keiner denkt daran, dass die kleinen auch noch wachsen. Oder aber, wenn die großen Spieler einfach in die Abwehr gesteckt werden. Manche Trainer und Vereine werden damit großen Spielern auch nicht gerecht. Mein Enkel ist so ein Fall. Er ist schnell, wendig und technisch stark am Ball. Was macht der Trainer. Richtig, er steckt ihn in die Abwehr. Er ist ja groß. Verrückte Fußballwelt, denn jetzt will er mit dem Fußball aufhören. Wir brauchen mehr Schwabels
Mani Schwabl stellt sich vor die Fußballjugend
Mani Schwabl war schon als Spieler ein feiner Kerl. Prima, wie er sich jetzt vor die Fußballjugend stellt. Mani mach weiter so