Ein goldener Jahrgang bei der Eintracht Frankfurt
Sportali | . | "Otterfinger Challenge-Cup 2011," gefällt es Ihnen hier in Oberbayern und vielleicht gleich ein paar Worte zu ihrem Team, das so gar keine Berührungsängste zeigt und sehr aufgeschlossen wirkt? |
Karl Rotter | Wir sind jetzt zum zweiten Mal in Otterfing. Wir fahren auf viele Turniere, kommen viel herum und sehen daher viel. Dieser Cup hier in Otterfing ist jedenfalls einer der Besten. Die Organisation ist perfekt ,und man fühlt sich gut aufgehoben. Ja, unser Team ist eine neu zusammengestellte Mannschaft mit zehn neuen Spielern. Wie sie selbst erleben konnten, sprechen wir hier von einer sehr lebhaften Truppe und das spiegelt sich auch auf dem Platz wieder. | |
Sportali | Sie stehen jetzt vor dem Halbfinale. Wie sind sie bis jetzt mit dem Verlauf und Leistung ihrer Jungs zufrieden? | |
Karl Rotter | Ich denke, es läuft sehr gut für meine Jungs. Wir haben bisher alle Spiele gewonnen und noch kein einziges Gegentor kassiert. Ich bin zufrieden. | |
Sportali | Mich würde die Ausbildungsphilosopie bei der Eintracht Frankfurt interessieren. Als Lizenzverein habt ihr sicherlich eine Akademie mit Internat? | |
Karl Rotter
| Na gut, wir haben unser Leistungszentrum. Das fängt ab der U11 an. Geht dann hoch bis zur U19. Wir haben unsere festen Jahrgangsstufentrainer. Die Mannschaften rutschen immer weiter auf. Wir haben quasi eine Ausbildungskette, und bei uns in der U13 geht es halt hauptsächlich um Technik, die vermittelt wird. Technik und Dynamik kommt beim nächsten Trainer, und beim nächsten kommt dann viel mehr die Taktik ins Spiel, und so baut sich das halt immer mehr aufeinander auf. Man kann auch sagen, unsere Ausbildung basiert auf einzelnen Stufen. | |
Sportali | Wie habt ihr bei der Bewertung durch die DFL (Deutsche Fußball Liga GmbH) abgeschnitten und wie viele Sterne hat eure Jugendarbeit bekommen? | |
Karl Rotter | Das ist vom DFB so vorgegeben, alle Leistungszentren müssen mitmachen. Wir haben auch wieder die drei Sterne bekommen. Meines Wissens hat derzeit niemand mehr Sterne erhalten. Jetzt steht die Neuverifizierung im November bevor. Wir sind jetzt schon mächtig am Arbeiten, Unterlagen sammeln, damit wir dann auch die 3 Sterne behalten dürfen. | |
Sportali | Gibt es derzeit Probleme im Leistungszentrum oder im Leistungsbereich der Frankfurter Jugend? | |
Karl Rotter | Nein, im Jugendbereich geht alles gut voran. Unser grösstes Problem ist eigentlich, dass die Profis in die 2. Liga abgestiegen sind. In der Jugendarbeit läuft es dagegen wunderbar, und wir sind sehr zufrieden. Die Mannschaften harmonieren, die Trainer untereinander ebenso. So grosse Probleme haben wir eigentlich nicht. Wir haben eine sehr hohe Kontinuität, zum Beispiel in den letzten 10 Jahren haben nur drei Trainer gewechselt. Das ist nur möglich, weil bei uns alles so funktioniert und dadurch Spass macht hier mit den Jungs zu arbeiten. | |
Sportali | Sie denken also, es ist eine gewisse Bestätigung ihrer Arbeit? | |
Karl Rotter | Ja, ich denke schon. Bei den meisten ist das so. Unsere Spieler wissen aber auch, wenn es mal nicht so gut läuft, ob Jugendleitung oder Trainerstab, stecken wir Vertrauen in unsere Spieler und umgekehrt sie in uns. | |
Sportali | Sind Sie hauptberuflich Trainer bei der Eintracht Frankfurt ? | |
Karl Rotter | Derzeit bekleide ich eine halbe Stelle bei der Eintracht. Eigentlich bin ich Lehrer, arbeite vormittags in der Schule, halte dort meine 19 Stunden, und am Nachmittag stehe ich auf dem Platz bei der Eintracht und trainiere die U13. Quasi nebenbei leite ich noch das Sportinternat. | |
Sportali | Sie haben in ihren Reihen Javad Mohammadi aus Afghanistan. | |
Karl Rotter | Ja, Mohammadi ist auch gar nicht so lange in Deutschland. Wir haben ihn gesichtet. Er spielte in einem kleinen Verein und ist uns aufgefallen. Seit der neuen Saison im August ist er nun bei uns einer der Top-Torfighter. Mehr über mein Team kann Ihnen sicherlich unser Kapitän sagen. | |
Sportali | Ich bedanke mich herzlich für das Gespräch und suche mal nach ihrem Teamleader. | |
Sportali | Hallo, du bist als einer der Kleinsten bei euch im Team, der Kapitän der Frankfurter Adler? | |
Kapitän | Ja, aber ich setze mich hier schon durch. Ich heiße Max Miot-Paschke. Die Jungs benehmen sich alle gut (erzählt er mit einem breiten Grinsen und fröhlichen Augen). Jedenfalls bis jetzt. Das kann sich ja noch ändern. Die Saison ist lange. Die Gasteltern, bei denen wir hier untergebracht sind, finden wir sehr nett. Und es macht richtig Spaß, hier bei dem Turnier mitzuspielen. | |
Sportali | Was erwartest du von dieser Saison? | |
Kaptän | Auf jeden Fall noch ein paar Turniersiege mehr. Wir haben noch ein paar wichtige Aufgaben vor uns. Hier wollen wir auch noch den Cup gewinnen. Jetzt aber, wenn wir nach dem Wochenende wieder zu Hause sind, geht’s gleich in die Schule, aber dann auch gleich wieder ins Training. |
Mittlerweile bin ich umringt von 16 Frankfurter Spielern, die plötzlich mir die Fragen stellen. Wie ein Lauffeuer hat es sich herumgesprochen - unser Kapitän gibt ein Interview. Nur zulange geht die Fragestunde nicht, denn Trainer Rotter ruft zur Teambesprechung. Die aufgeweckten Jungs aus Frankfurt verabschieden sich und laufen eilig davon in Richtung Halbfinale. Und wie man mittlerweile weiß, zum Cupsieg.
Cornelia Tittmann
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