Man könnte auch sagen, zwei Spieltage vor Saisonende ist die Luft raus. Der Blick auf die Tabelle verrät zwar die vorderen Plätze liegen sehr dicht beieinander, was für ausgeglichene Mannschaftsleistungen spricht, aber die Meisterschaft ist so gut wie entschieden.  Tabellenführer 1860 München, deren neues Ausbildungskonzept erste Früchte zu tragen scheint, ist auf Meisterschaftskurs. Trotzdem haben sie im Laufe der Saison gleich vier Spieler verloren, zwei davon an die Jugendabteilung des Rekordmeisters FC Bayern.

Sechzig kann Meisterschaft holen

1860 München kann sich im Kampf um die Meisterschaft nur noch selbst ein Bein stellen. Die Junglöwen haben mit 1860 Rosenheim und am letzten Spieltag gegen Absteiger FC Ismaning die vermeintlich leichten Gegner. 1860 München trennt zwar nur ein Punkt vom Rekordmeister aus Unterhaching, allerdings haben die Hachinger das schwere Los. Einmal wartet TaF Glonntal und dann der FC Bayern am letzten Spieltag auf die Spielvereinigung. "Jetzt wird es vorbei sein, wir können nicht mehr aus eigener Kraft die Meisterschaft holen," schätzt Trainer Stefan Pöpel die realistischen Chancen von Unterhaching ein.

Viel Lob für die U13 von Unterhaching

Unterhaching, die bisher eine überzeugende Saison spielte, bekommt von allen Seiten viel Lob.  Die technisch und spielerisch gute Mannschaft ist sogar Wolfgang Dremmler vom FC Bayern aufgefallen und hat schon auf einige Spieler ein Auge geworfen.  Im Bundesleistungszentrum von Oberaching kam es die Tage zum U13-Vergleichskampf zwischen FC Bayern und Unterhaching. "Der Endstand 2:0 für Bayern ist für mich zweitrangig. Wir haben richtig gut dagegen gehalten und ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Streckenweise waren wir sogar überlegen und haben Bayern richtig unter Druck gesetzt. Leider konnten wir wieder einmal viele Torchancen nicht ausnutzen," erzählt Pöpel und meint weiter, "was soll ich machen, wenn wir alleine vor dem leeren Tor den Ball nur noch reinschieben müssten und dann aber kläglich scheitern?"

Spielvereinigung Unterhaching Vizemeister?

An diesem Wochenende nun die erwarteten Siege von 1860 München und SpVgg Unterhaching gegen SE Freising und TuS Geretsried. Bei Geretsried werden damit die Abstiegssorgen immer größer. Unverständlich, da die Jungs von Thomas Schuhmann eigentlich eine starke Truppe mit guten Akteuren vorzuweisen hat. Das merkte auch Unterhaching "Wir haben mit Ach und Krach gewonnen".

FC Nürnberg zur Gast bei Unterhaching

Gestern dagegen lieferten die Pöpel-Jungs gegen den 1. FC Nürnberg wieder ein hochwertiges Spiel ab. Endstand 3:3. "Wir hätte gewinnen müssen, aber ich sag jetzt nichts mehr über die vielen von uns vergebenen Torchancen." In der hochklassigen Partie gab es für die Hachinger allerdings einige Schreckminuten, denn Marco Siebert hat sich im Zweikampf mit einem Nürnberger das Schlüsselbein gebrochen und fällt nun mehrere Wochen aus.
 

Gastgeber Wacker Burghausen empfing den FC Bayern und beide Teams spielten temporeich auf hohem Niveau. Bereits in der neunten Spielminute sahen die jungen Bayern keine andere Möglichkeit, als gegen Wackerspieler Marco O. die Notbremse zu ziehen. Der Schiedsrichter fackelte nicht lange und zeigte sofort auf den Elf-Meterpunkt.  Die so erlangte 1:0-Führung beflügelte die Wackerianer, die unverdrossen weiterstürmten. Einen vielversprechenden 20-Meter-Schuss konnte die Bayernabwehr gerade noch abfangen. Im Gegenzug schaffte Bayern den Ausgleich nach einem schönen Kombinationsspiel noch vor Pausenabpfiff. Burghausen schnappte sich darauf vor der Mittellinie den Ball und hatte den Führungstreffer schon auf dem Fuß. Sie scheiterten aber knapp am Bayernkeeper. So verabschiedeten sich beide Teams mit einem Unentschieden in die Pause.
Danach hatte Burghausen zwei weitere Tormöglichkeiten. Die erste Chance köpften die Wackerjungs knapp über das Bayerntor. Anschließend scheiterte Burghausen mit einem Weitschuss. Die vergebenen Möglichkeiten verunsicherten die Burghausener ein wenig. Dafür spielte Bayern nun zunehmend druckvoller und war im letzen Spielviertel überlegener und damit auch spielbestimmend. Kurz vor Spielende in der Nachspielzeit fiel der Siegtreffer für die jungen Bayern, die damit wieder mit der knappen Niederlage gegen 1860 München versöhnt sein dürften. Beim Lokalderby schossen nämlich die Junglöwen in der letzten Sekunde das Siegtor gegen Bayern. Nun trugen die Bayern die Nase voran.

Die Bezirksoberliga von Oberbayern hält derzeit keine größeren Überraschungen parat. An diesem Wochenende reichten in der Liga schon zwei Tore zum Sieg.

Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel: TSV Eching mit der roten Laterne musste mit ihrem Keeper gleich neunmal gegen Ingolstadt 04 hinter sich greifen.  Der FC kann an diesem Wochenende den höchsten Sieg in der BOL von Oberbayern vermelden. Die zweite Ausnahme, ebenfalls in dem großen Leistungsunterschied der Teams begründet, TaF Glonntal.  Gegen den Absteiger TSV Bad Endorf war Tafi klar unterfordert. Sie trafen fünfmal und halten sich weiterhin zur Freude des Trainerstabs Kubitschek, Lang auf dem dritten Tabellenplatz. Der Gegner aus Bad Endorf konnte zwar einen Ehrentreffer setzen, ansonsten ließen sie den Gegner aus Dachau gut aussehen.