Löwentrainer Frank Thömmes konnte sehr zufrieden sein mit seinen Jungs. Unangefochten räumten die den Pokal bei den 12. Bayerischen Hallenmeisterschaften der U-15 Junioren (C-Jugend) ab und folgten damit dem 1.FC Nürnberg, der sich im vergangenen Jahr den Cup geholt hatte.
In Neuburg an der Donau war der Erfolg zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährdet - obwohl die Löwen in einem Spiel patzten: Nachdem sie im ersten Spiel des Tages ihren späteren Finalgegner, den Bayerischen Meister von 2004, Augsburg, mit 2:0 besiegt hatten, unterlagen sie der überraschend stark aufspielenden TSG Thannhausen in der Vorrunde mit 3:4. "Das ist wie so oft bei uns, da haben wir einen Gegner nicht ernst genug genommen, und dann war es passiert", kommentiert Thömmes. Gleichwohl weiß er, dass alle seine Jungs "einen guten Ball gespielt" und bewiesen haben, dass der Finalerfolg kurz vor Weihnachten beim Hallenturnier in Neu-Ulm gegen die Stuttgarter Kickers kein Zufall war.

1860 München präsentiert Topteam in der U15

Knapp war es im Augsburgspiel gegen Unterhaching, das letztlich von den Schwaben mit 2:1 nach Hause geschaukelt wurde. Insgesamt war Haching-Trainer Andreas Haidl ja im Großen und Ganzen wirklich zufrieden mit dem Engagement seiner Schützlinge. Aber das war einfach zu viel: Haching spielte gegen Augsburg einfach zu überhastet und wollten es mit der Brechstange erzwingen, statt im entscheidenden Moment nochmal quer vors Tor zu passen. So passierte es auch, dass Hachings Keeper, den Haidl zu mehr Mut ermuntert hatte, im Überschwang gleich mal über die Mittellinie hinausgeriet und damit einen Freistoß für Augsburg verschuldete.

Pechsträhne für Keeper

Etwas unglücklich agierte der Torwart von HAching dann auch im Spiel um Platz drei gegen Regensburg. Kurz vor dem Pausenpfiff vertendelte er den Ball und gab damit den Regensburgern die Gelegenheit, in Führung zu gehen. Kurz nach dem Pausenpfiff waren dann aber alle zu unkonzentriert und fingen sich gleich das 1:3 ein. Dem folgte 15 Sekunden vor dem Schlusspfiff auch noch das 2:4. Wie man sich denken kann, litt Haidl hinter der Bande mit.

Haching fährt mit gutem Gefühl nach Hause

Ein vierter Platz freilich ist bei den bayerischen Meisterschaften durchaus ein großer Erfolg. Und die Teilnahme an diesem Turnier hatte sich aus Haidls Sicht ohnehin gelohnt: "Gute Spiele seien das gewesen, die man hier zu sehen bekommen habe."

Regensburg wurde somit verdienter Dritter der bayerischen U15-Meisterschaft 2012 und überraschte mit diesen Leistungen die übrige Konkurrenz.

Besonders spannend war vor allem eine Begegnung: Nach einem hin- und herwogenden Spiel um Platz fünf stand es wenige Sekunden vor dem Abpfiff 3:2 für Thannhausen. Den Fürthern gelang aber dann das Unfassbare: in buchstäblich letzter Sekunde drehten sie das Spiel noch um und schafften den Ausgleich. Das brachte den rund 300 Zuschauern in der Ostendhalle das erste und einzige Elfmeterschießen des Abends. Und in dem setzte sich schließlich Greuther Fürth mit 7:6 durch.

Karl-Heinz Wilhelm, Verbands-jugendleiter des Bayerischen Fußballverbandes, zeigte sich beeindruckt von dem hohen Leistungsniveau. Die vier Schiedsrichter hatten die Spiele jederzeit im Griff, es gab keine ernsten Verletzungen.

"Körpereinsatz und Emotionen gehören einfach zum Fußball dazu", sagt Wilhelm, für den der Körpereinsatz der C-Jugendspieler durchaus im Rahmen war. Dass diese mit genügend Kraft über die Rundumbande zu ihren Spielen stiegen, dafür sorgte übrigens eine ordentliche Portion Spaghetti.

Doping für alle Teilnehmer

In der benachbarten Schule hatte der BFV alle Mannschaften auf diese Weise ganz legal gedopt. Jetzt folgen in Kürze die Meisterschaften in den anderen Altersklassen der besten Jugendmannschaften von Bayern.

Sportali wird darüber berichten.