Unser Redaktionsteam hat sich entschlossen diesen Bericht zu aktualisieren und noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.
Das nächste Spiel steht an. Der Gegner ist gut und der Aufstieg ist zum Greifen nah. Jeder im Team weiß das. Nervosität macht sich langsam breit. Dazu prasselt schon vor Spielanpfiff eine Flut an Eindrücken, Informationen und Gedanken auf die jungen Fußballer ein. Emenser Druck macht sich bei den jungen Akteuren breit. Meist verschärfen die Trainer noch diesen Druck, denn sie selbst stehen nicht selten durch die Jugendleitung unter Erfolgszwang. Hierzulande ist das
.... der ganz normale Wahnsinn
Meist haben die jungen Sportler den Kopf noch nicht ganz frei von Schule und den Hausaufgaben, wenn sie auf dem Platz stehen. Die Gedanken kreisen noch ums Lernen für kommende Schulaufgaben. Und jetzt auf dem Fußballplatz heißt es von einem Moment auf den anderen umschalten. Dazu Ansprache des Trainers. Taktik, Aufgaben, Motivation. Mama und Papa geben nicht nur gute Ratschläge und Tipps schon auf der Fahrt zum nächsten Spiel. Und dann sind da noch die Sprüche von den Mitspielern in den Kabinen. Schlimm wird es dann im Mannschaftsgefüge, wenn sich in der Kabine zwei Gruppen bilden: die der Stammspieler, die unter sich bleiben und die vermeintlichen Bankhocker. Dazu der eigene Druck ein gutes Spiel abliefern zu wollen. Mehr noch, zeigen zu können, was man wirklich drauf hat.
Wie viel Druck kann ein Nachwuchstalent aushalten?
Als wäre das nicht schon genug, kommen jetzt während des Spieles weitere unzählige Kommentare: Wieder Anweisungen, Kritik, Lob aus verschiedenen Richtungen. Das alles beeinflusst die Junioren positiv wie negativ. Wenn es aber zu persönlichen Attacken von Trainerseite kommt, wie "du spielst ja heute unterirdisch schlecht, oder die Zeit hier im Verein läuft für so mache hier bald ab." Das ist nicht nur kontraproduktiv, sondern lähmt jedes Fußballtalent. Wenn ständig mit Druck Leistung eingefordert wird, werden individuelle Fußballtalente gnadenlos verschlissen. Dieser Umstand ist allgemein bekannt, nur dagegen schreitet niemand ein. Im Gegenteil: Eltern erwarten nicht selten von Ihren Kindern, sie müssen diesem Druck standhalten, um bestehen zu können. Das würde glatt heißen, alles, was sie nicht umbringt, macht sie stärker. Ist das wirklich der richtige Weg im Jugendfußball. Sollten sich die Eltern nicht lieber schützend vor ihre Kinder stellen und ein Ende dieser Praxis verlangen? Dass es anders geht, zeigt derzeit
Red Bull Salzburg
Die Jugendleitung dort hat den gleichen Erwartungsdruck und den Ansporn junge Talente herauszubringen. Percy van Lierop hat mit seinem Team erkannt, auf die Persönlichkeit eines jeden Fußballers muss man genau achten und nur so kann man ihn aufbauen. Im Gespräch mit Sportali erzählt von Lierop ganz offen: "Wenn hier ein Mensch bei mir durch die Türe geht, interessiert mich der Spieler und nicht was über ihn geredet wird. Ich habe beispielsweise einen Jungen aufgenommen, von dem mir jeder abgeraten hat. Aber ich wollte die Verantwortung gerade für ihn übernehmen. Er hätte sonst keine Chancen für sein zukünftiges Leben bekommen. Für mich war eins klar, später wollte ich nicht mit meinem Nobelauto an ihm vorbeifahren und ein paar Cent in seinen Hut werfen. Es ist doch besser zu versuchen ihn weiterzubringen. Heute bin ich sehr stolz auf diesen Spieler. Ich möchte aus jedem Einzelnen das optimum herausholen." Gemeinsam hat Red Bull mit diesem Spieler die Schwierigkeiten überwunden. Dieses Beispiel zeigt: man kann andere Wege gehen, auch wenn man unter Erfolgsdruck steht, denn Red Bull Salzburg steht im Fokus vieler deutschen Vereine, denn sie wissen um die wachsende Talentschmiede in Salzburg, die gerade dabei ist ein gigantisches Leistungszentrum zu bauen. Sportali wird über das Projekt berichten.