Lange sah es so aus, als werde dieses Spiel ein Kampf auf Augenhöhe bis zur letzten Minute. An der Grünwalder-straße empfingen die Lokalmatadoren von 1860 München den Nachbarn die Spielvereingung Unterhaching zum Derby bei strahlend schönem Wetter. Dass so etwas kein ganz normales Spiel ist, räumte auch Trainer Thomas Hahn nach dem Schlusspfiff ein. Zudem ist die Spielvereinignung Unterhaching der amtierende Vizemeister der vergangenen Saison. Hahn war wohl deshalb die Anspannung am Spielfeldrand deutlich anzusehen. Und nicht immer war er zufrieden mit den Aktionen seiner Schützlinge.

Titelverteidiger TSV 1860 München

Am Ende setzten sich die Junglöwen dann aber doch recht deutlich durch. Nach dem 1:0 Mitte der ersten Halbzeit gelang Unterhaching zwar noch vor dem Halbzeitpfiff der Ausgleich. Insgesamt aber kamen die Gastgeber mit dem Kunstrasenplatz besser zurecht, mehr ihrer Pässe kamen an.
In der zweiten Halbzeit unterliefen den Unterhachingern dann aber immer häufiger individuelle Fehler, die von 1860 München gnadenlos bestraft wurden. „Innerhalb von drei Minuten haben wir uns jetzt zwei Tore eingefangen“, ärgerte sich Trainer Christian Hoyer am Spielfeldrand.

Es wurde ein deutlicher Sieg

Es kam noch schlimmer. Kurz vor der 60. Minute musste sich der Hachinger Keeper endgültig geschlagen geben. Ein strammer Schuss der Sechziger-Stürmer schlug zum 4:1 ins Kreuzeck ein.

Die Höhepunkte

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Für Hachings Trainer Christian Hoyer ist das Resultat kein Beinbruch. Der 42-Jährige, der mittlerweile bereits seit acht Jahren Jugendtrainer ist, nimmt es gelassen. Credo: Aus Fehlern kann man lernen. „Etwas enttäuscht“ sei er zwar, erklärte er nach dem Spiel. Aber in der ersten Halbzeit hätten seine Jungs bewiesen, dass sie mit den Sechzigern durchaus mithalten können: „Da waren wir ziemlich präsent.“ Drei individuelle Fehler haben nach seinen Worten dieses Spiel entschieden, die Mannschaftsleistung insgesamt aber war durchaus passabel. Deswegen gab es am Samstag auch keine Kabinenpredigt, sondern nur eine ganz kurze Analyse am Spielfeldrand nach dem Auslaufen. „Wir haben uns ja gut verkauft.“ Hoyer, der selbst früher mal bei den Sechzigern und viele Jahre in der Landesliga gespielt hat, gibt als Saisonziel einen Platz im Mittelfeld aus - „und das wird schwer genug“. Er weiß, dass seine Jungs lernbereit sind: „Wenn da ein Ball mit im Spiel ist, dann lassen sich die immer begeistern.“ Nach der nicht ganz unproblematischen Umstellung vom Klein- aufs Mittelfeld wartet noch etwas Arbeit auf die Unterhachinger, bis sie mit den Besten der Spielklasse auch über 60 Minuten mithalten können.

So hundertprozentig zufrieden war Hoyers gegenüber, der Sechziger-Trainer Thomas Hahn, an diesem Tag aber auch nicht. Emotional hatte er seine Jungs vom Spielfeldrand aus dirigiert und dabei schon mal deutliche Worte gebraucht. Nach dem Spiel und angesichts des Ergebnisses war das aber dann schnell verraucht. Die zweite Halbzeit habe sein Team recht gut beherrscht. Aber es gebe durchaus noch Defizite, an denen man arbeiten müsse.

Viel zu sehen war von diesen Defiziten für die zahlreichen Beobachter am Spielfeldrand freilich nicht. Die Sechziger spielten über weite Strecken schnell und geradlinig und hatten einen ordentlichen Zug zum Tor, währen sie hinten „nicht viel zugelassen haben“, wie auch Hahn einräumt. Sein Saisonziel: „Klassenerhalt“, sagt er bescheiden, auch wenn dies ziemlich tiefgestapelt sein dürfte. Aber Hahn legt nach eigenen Worten eben auch viel mehr Wert auf die Entwicklung der Spieler als auf Ergebnisse oder den Tabellenplatz.  Denkt man da an so manche andere Trainer, die jede Niederlage ihres Teams geradezu schön reden wollen. So ist das hier eher eine angenehme Tiefstapelei.

Stefan Salger