Welche Entwicklung nimmt der Juniorenfußball? In Maximiliansau bei Germersheim  muss ein hochkarätiges Turnier erst kürzlich wegen Verdacht auf Beckenbruches eines Spielers für circa zwanzig Minuten unterbrochen werden. Der Verletzte bekam sogar Infusionen auf dem Spielfeld. Im Verbundtraining des Theodolinden-Gymnasiums in München (DFB Eliteschule des Deutschen Fußballs) wird im Training einem Spieler mit voller Wucht der Ellenbogen auf den Kehlkopf geschlagen. Der Spieler geht k. o., bekommt keine Luft und glaubt ersticken zu müssen. Und beim Merkle-Cup 2012 der D-Junioren kommt es vorläufig zum traurigen Höhepunkt:
Zuerst schien es beim 20. Merkle-Cup in Germering noch nach einem farbenfrohen Fußballfest mit hochklassigen Jugendfußball auszusehen. Allerdings nur bis zu dem Halbfinale FC Bayern München gegen Stuttgarter Kickers.  Eine kaum vorstellbare Tätlichkeit überschattete sodann das Jugendturnier und es stockte so manchen Zuschauer und Trainer in der Halle der Atem: Bayernspielers Can S. (Name wurde von der Redaktion geändert) trat nach einer Rangelei dem am Boden liegenden Gegenspieler mit voller Wucht in das Gesicht. Der Schiedsrichter zeigte dem zwölfjährigen Akteur ohne zu zögern die Rote Karte. Alle drei geschilderten Fälle sind in etwa derselben Altersklasse vorgefallen. Was für die Härte in dieser Alterklasse spricht.

Dirk Wuthe, Trainer von Unterhaching, sah die Tätlichkeit hautnah und ist der Meinung: "Wenn das mein Spieler wäre, der bräuchte nicht mehr zu mir ins Training kommen“ Trainerkollege Lubojanski aus Bruck: „ Man muss das soziale Umfeld dieses Spielers mal anschauen und sich natürlich um ihn kümmern. Aber für mich gehört so ein Junge langfristig gesperrt." Das wird er wohl auch. Der Pass wurde nach den neuen Regeln zwar nicht eingezogen,  jedoch wird das Sportgericht München (BFV) über eine Bestrafung dieses Spielers urteilen. Eltern der Stuttgarter sagten nach diesem Vorfall, dass dieser Spieler bereits schon einmal negativ aufgefallen sei. Bayerntrainer Ringo Taube war ebenfalls entsetzt. „Bayern wird sich des Spielers annehmen und es werden mehrere Gespräche folgen“ verspricht er: “Wir wollen Fußballspielen und keine Fouls sehen.“ Ob es wirklich ein Tätlichkeit war, ist er sich allerdings nicht so sicher, denn er hat es von seinem Blickwinkel nicht genau sehen können. Dafür sah man es auf den Rängen umso besser.

Zuschauer erbost und manche sogar unkontrolliert

Bis zum Ende des Turniers diskutierte man erhitzt über diesen Vorfall. Einige Erwachsene beschimpften mit eher unschönen und derben Bemerkungen den Bayernspieler, dem nur noch übrig blieb, die Halle auf dem schnellsten Weg zu verlassen.

Bis zum Erscheinen des Artikels war noch nicht bekannt, wie es den Stuttgarter Spieler derzeit geht und welche Verletzungen er sich von dieser Tätlichkeit zugezogen hat. Sportali bleibt an dieser Geschichte und informiert sie, sobald es etwas Neues gibt. Sportali-User können auch die Kommentare der Community unter dem Artikel vom 18.09.2012 hier verfolgen >>

In einem hochdramatischen Finale, das erst im Neunmeterschießen entschieden wurde, haben sich schließlich die Stuttgarter Kickers beim hochklassig besetzten Merkle-Cup der D-Junioren in Germering durchgesetzt. Nach der regulären Spielzeit hatte es 1:1 gestanden, die Stuttgarter zeigten sich nach der zweiminütigen Verlängerung, in der keine Tore fielen, im Neunmeterschießen abgeklärter und fuhren am Ende einen 4:2-Sieg nach Hause.

Dennoch war es für den SC Fürstenfeldbruck ein großer Erfolg, der gleichermaßen aber hochverdient war - in der BOL13 sind die Schützlinge von Trainer Lubojanski schließlich Herbstmeister und haben längst bewiesen, dass sie nur sehr, sehr schwer zu schlagen sind. Zudem kamen Sie zum Merkle Cup als frisch gekürter "Oberbayerischer Hallenmeister" angereist.

Der FC Bayern gewann das kleine Finale in Germering gegen Augsburg mit 2:0. Überschattet wurde allerdings das Turnier von der hässlichen Tätlichkeit des Bayern-Spielers, der dem am Boden liegenden Kaan Demir von den Stuttgarter Kickers auf den Kopf getreten war.

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