Der Alltag im Fußballverein
- Fußballtalent Luca T. (12) aus München (Bildmitte), wünscht sich eine breitangelegte Fußballausbildung. Im Heimatverein ist das oft nicht möglich. Folge, weite Anfahrtswege und Wechsel zum Lizenverein. Dabei sollten junge Kicker möglichst lange im Heimatverein bleiben. Ein Widerspruch, derzeit aber übliche Praxis.
Sechs Millionen aktive Fußballer in ganz Deutschland – organisiert in 27.000 Vereinen! Volkssport Nummer eins, der begeistert, fasziniert und bewegt. Deutschland wird WM-Dritter, mit dem FC Bayern München rückt dieses Jahr vielleicht ein Champions League Sieg in greifbare Nähe. Und den sensationelle Auftritt von Kloppis Dortmundern mit Jahrhunderttalent Mario Goetze haben wir alle noch in guter Erinnerung. - Fußballherz was willst du mehr? Schnell wird das Fazit gezogen: Hierzulande wird gute Arbeit in die Ausbildung junger Fußballer gesteckt!
Aushängeschild
sind nach umfassender Nachwuchsarbeit Schweinsteiger, Müller, Özil oder Lahm. Aber wie sieht es an der Basis aus? Wie werden Kinder und Jugendliche hierzulande im Heimatverein ausgebildet? Sportali beleuchtet diese Frage etwas näher.
Auf Grund der großen Zahl an Fußballbegeisterten ist das Leistungsgefälle in den Vereinen besonders groß. Man kann sogar sagen: In kaum einer Sportart geht die Schere so weit auseinander wie im Fußball. Während im Durchschnittsverein der Begriff der „Viererkette“ noch nicht richtig angekommen und verstanden worden ist, arbeiten professionelle Ausbildungsteams - oft nur in den Lizenzvereinen, bereits mit Thera Bändern, Stabilisationstraining und Mental Coaches.
Der Alltag im Heimatverein sieht anders aus
Viele Fußballvereine haben ganz andere Probleme. Tagtäglich müssen sie ihr Organisationstalent beweisen: So schaffen sie es kaum, jede Mannschaft mit einem Trainer zu besetzen und sind froh um jeden freiwilligen Papatrainer, der zu dem regelmäßig das aktuelle Sportstudio sieht. Dementsprechend sehen dann Training und Ausbildung der Kinder und Jugendlichen aus. Und wem sollte man hier dann große Vorwürfe machen? Richtig, den vielen ehrenamtlichen Helfern bestimmt nicht, den ohne sie würde das System völlig zusammenbrechen. Also müssen neue Fußballkonzepte erdacht, ausprobiert und in die Praxis umgesetzt werden. Was natürlich ein Umdenken im Heimatverein voraussetzt. Allerdings ist auch festzustellen, manche Vereine haben kaum bis gar kein Interesse die Strukturen aufzubrechen. Neue Weg wollen sie nicht gehen. Ganz im Gegenteil die Eintracht München. Ein Verein mit viel Engagement, die neue Strukturen schaffen will. Eintracht Karlsfeld dagegen ist ein Verein, der zwar einen Traum von Fußballanlage mit Kunstrasen von der Gemeinde bekommen hat. Neue Ausbildungswege sind dort Fehlanzeige. Bedenklich, da erst kürzlich eine völlig neue Fußballriege gewählt wurde. Eine reale Chance wurde hier verpasst. Diese beiden Beispiele belegen momentan zwei Strömungen. Die eine Richtung hat Mut zur Veränderungen. Die Gegenrichtung will alles so beibehalten wie es gerade ist. Wege wie, die von Eintracht München oder anderen Vereinen wird unsere Redaktion nun auf Sportali vorstellen.
Vereine meldet Euch bei unserer Redaktion
Was macht Ihr Verein anders und welche neue Wege in puncto Fußballausbildung schlägt er ein? Schreiben Sie uns und wir besuchen Sie und schreiben über ihren Verein eine ausführliche Reportage.
Geld, Zeit und Ideen fehlen
um durchaus engagierten Trainer weiterzubilden. Das Ergebnis: Oft veraltete Trainingsmethoden. Folge: Unmotivierte Kinder- und Jugendliche, kaum Fortschritte. Und das in Altersbereichen die absolut grundlegend für die sportliche Ausbildung sind und die größten Lernerfolge erzielen lässt. Es mangelt schlichtweg an der fachlichen Kompetenz ein Training sinnvoll und ziel gerichtet zu gestalten, um tatsächlich “auszubilden“, zu “fördern“ und jeden der jungen Kicker weiter zu verbessern. Und das im Optimalfall auch noch so vielseitig wie möglich…. Was Kinder bis zu D-Jugend nicht lernen, ist kaum mehr aufzuholen.
Tiefe Einblicke in den Juniorenfußball
Je tiefer der Einblick in diesen Sport, desto mehr zeigt sich das komplexe Anforderungsprofil an einen Juniorenfußballer. Durch Spielzeit, Spielfeldgröße und die unterschiedlichsten Bewegungsaufgaben, die je nach Position und Situation ausgeführt werden, stellt die Sportart Fußball sehr komplexe Anforderungen an die Komponenten Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und auch an die koordinativen Fähigkeiten. Dementsprechend vielseitig und umfassend muss die Ausbildung eines Fußballers aussehen. Gerade in jungen Jahren muss Sport übergreifend trainiert werden, um möglichst viele Fähigkeiten mit Spaß und Kreativität zu schulen. Erst auf dieser Basis kann eine fußballspezifische Ausbildung aufbauen!
Sportali mit bald einem eigenem Fußballteam
Das Sportali-Team hat sich deshalb entschlossen nach modernsten Fußballerkenntnissen ein eigenes Fußballteam im Raum München ins Rennen zu schicken. Hierzu laufen bereits vielversprechende Gespräche mit Vereinen, Trainern und Sponsoren. In Kürze geben wir den Sichtungstermin für die Jahrgänge 2000 und 1999 bekannt. Im Juni 2012 fällt dann der Startschuss für das Nachwuchsteam, das wir laufend begleiten und auf die talentierten Kicker warten viele Highlights: Beispielsweise planen wir im Ausland ein Trainingslager und fahren viele internationale Turniere an. Ausführliche Informationen folgen, denn Sportali will transparent arbeiten und nicht hinter verschlossenen Türen. Ab sofort können interessierte Eltern ihre Kinder zur Sichtung anmelden. Die Sichtungsplätze müssen wir allerdings begrenzen. Jede Anmeldung muss von uns bestätigt werden.
Allround-Sportler immer mehr gefragt
Es ist kein Zufall dass Ansätze aus unterschiedlichsten Sportarten und Bereichen plötzlich im Profifußball Anwendung finden. Ob Athletiktraining aus der Leichtathletik, Fitness- und Kräftigungsübungen von Personal Coach Mark Verstegen oder Mentaltraining von Ex-Hockeybundestrainer Bernard Peters – die Tendenz geht ganz klar zum allumfassend gut ausgebildeten Sportler. Und der kann nicht erst im Alter von zwanzig Jahren in dann professionellen Strukturen geschaffen werden.
Ist es trotz Trainerproblematik in den Vereinen möglich, Trainer zukünftig besser auszubilden? Wie kann der Verein den ständig wachsenden Mitgliederzahlen Rechnung tragen? Wo bekommt der Verein, die dafür dringend notwendigen Gelder? Wie bekommt man also diese Schere zusammen?
Autor: Conti/ Dom
Ausbildungsvereine:
Anmerkung von der Redaktion:
Wie sieht gute fundierte Jugendfußballausbildung aus? Eine durchaus schwierige Frage. Ein Patentrezept wird es wie immer nicht gleich geben. Darum diskutieren Sie diesen Beitrag hier im Live-Blog. Ihre Meinung und Erfahrung sind gefragt.
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Stürmerfrage
Was braucht ein Stürmer? Ganz klar Durchsetzungskraft, kaltschnäuzig muss er sein und Schusstechniken beherrschen. Das sind für mich die drei Eckpunkte als Trainer. Schnelligkeit setze ich allerdings noch oben drauf, das ist wie hier schon gesagt das A- und -O. Ich hoffe deine Frage damit etwas beantwortet zu haben. Einen schönen Frühlingsanfang! Nachdem heute internationaler Kompilemtetag ist. Möchte ich Sportali mein Kompliment für diese Fussballseite machen.
Talentkriterium
Unabdingbares Talentkriterium ist die Schnelligkeit. In diesem Bereich gibt die Genetik des Spielers vor, und man kann so (kaum) Verbesserungen erzielen, ganz gleich wie gut und oft man trainiert. Bis auf Schnelligkeit und Größe kann man in allen Bereichen durch Training doch große Verbesserungen erzielen. Deshalb wird ein langsamer Spieler heutzutage fast unmöglich Bundesligaspieler. Weitere Talentkriterien wie koordinative Fähigkeiten etc. gibt es sicherlich auch, aber darüber kann man keine Pauschalaussagen im Thread treffen.
Interessantes Projekt
1. Ich bin an diesem Team sehr interessiert und möchte wissen, was die Kinder so mitbringen müssen - können müssen, um aufgenommen zu werden........ 2. Würde mich interessieren, welche Veranlagungen ein richtiger Stümer mitbringen muss. Einige Eltern und ich diskutieren dieses Thema momentan sehr intensiv bei usn im Verein. Mich würde nun eine fachliche Meinung dazu interessieren.